Projektkurse

Projektkurse am Helmholtz Gymnasium

Ein Projektkurs – was ist das eigentlich?

Da die sogenannten PKs  erst seit 2011 in unserem Schulangebot Platz finden, ist die oben gestellte Frage noch durchaus häufig aus dem Mund unserer SchülerInnen und Schüler zu hören, wenn sie kurz vor Beginn der Jahrgangsstufe Q1 über eine mögliche Teilnahme entscheiden müssen. Nachfolgend schließen sich dann zumeist die folgenden Fragen an: „Muss ich den belegen?“, Was macht man denn da?“, „Gibt’s dafür auch Noten?“

Der Reihe nach. Nein, einen PK muss man nicht belegen – er ist an ein bestimmtes Unterrichtsfach angeknüpft (in unserem konkreten Fall an die Fächer Kunst und Englisch) und kann optional besucht werden, um das jeweilige Lehrgebiet ergänzend zu vertiefen. Erst nach einem Jahr gibt es dann eine Zeugnisnote, die mit den erzielten Punkten in die Qualifikation zum Abitur einfließt. Diese Note setzt sich schließlich zu 50% aus der Mitarbeit im Kurs und zu 50% aus der Bewertung eines Projektprodukts zusammen, das die Schülerinnen und Schüler in diesem langen Schuljahr erstellen müssen. Bleibt die Frage, „was man da so macht“… Wir antworten in zwei Teilen:

"Physical Computing" (Herr Großkamp)

Der Projektkurs in Informatik behandelt das Thema "Physical Computing" mit Mikroprozessoren wie zum Beispiel dem Raspberry-Pi.

Die Schülerinnen und Schüler lernen zunächst die Grundlagen der verwendeten Programmiersprache (derzeit Python) in gemeinsamen, kleineren Projekten kennen. Zu diesen Projekten gehört die Ansteuerung einer Straßenkreuzung (reales Modell mit Leuchtdioden), die aus einer Straße und einem Fußgängerüberweg besteht. Wenn ein Fußgänger den Anforderungskontakt betätigt, soll der Straßenverkehr gestoppt und die Ampel für die Fußgänger für einige Zeit "grün" geschaltet werden. Nach Ablauf der Zeit sehen die Fußgänger wieder "rot", die Autofahrer dafür "grün" und der Straßenverkehr kann wieder fließen.

Das zweite gemeinsame Projekt zum Erlernen weiterer, tiefergehender Grundlagen, ist die Realisierung eines NFC-Terminals. Nähern sich die Schüler mit digitalen Schülerausweisen (Chipkarten) dem Terminal, soll dieses (ohne Kontakt) den jeweiligen Namen und den aktuellen, individuellen Vertretungsplan anzeigen. Die NFC-Technik erhält immer mehr Einzug in das Leben unserer Schülerinnen und Schüler (z.B. kontaktloses Bezahlen). Durch die Entwicklung eines eigenen NFC-Terminals bekommen sie ein tiefer gehendes Verständnis für diese Technik.

Anschließend müssen die Schülerinnen und Schüler ein eigenes Projekt vollständig planen und letztlich auch realisieren. Schüler des derzeitgen Projektkurses entwickeln zum Beispiel eine eigene Drohne, eine Retro-Spielekonsole, einen eigenen 3D-Drucker oder eine musikgesteuerte Wasserfontäne - alles computergestützt gesteuert mit einem Raspberry Pi.

Dank der Unterstützung des Fördervereins unserer Schule und der GFOS konnten wir Material im Wert von knapp 2000€ anschaffen, um unseren Schülerinnen und Schülern bestmögliche Arbeitsbedingungen (für die Grundaustattung) zu schaffen. Neben 10 Raspberry-Pis der neuesten (3.) Generation, konnten wir zusätzlich 10 Pi-Top-Ceed (experimenteller Desktop inkl. HD Bildschirm für den Raspberry-Pi) und zahllose Sensoren und Aktoren anschaffen.

Damit lernen unsere Schüler auf moderne und "spürbare" Weise, was Code-Zeilen bewirken können, da sich nicht einfach nur etwas auf dem Monitor "abspielt", sondern mit echten Objekten (Leuchtdioden, Temperatursensoren, Motoren, usw.) interagiert wird. Dank der guten Ausstattung im Fach informatik haben die Schülerinnen und Schüler zusätzlich die Möglichkeit, für ihre eigenen Projekte innerhalb dieses Projektkurses, auf unsere 3D-Drucker (Ultimaker 3) zurückzugreifen, um sich selbst Teile zu drucken, die sie für ihr Projekt benötigen.

Der Fotoprojektkurs (Herr Wilhelm)

SONY DSCSONY DSCDer Fotoprojektkurs versucht unseren Schülerinnen und Schülern die Kunst der Fotografie ein wenig näher zu bringen und in Grundzügen zu erschließen. Neben der klassischen, analogen Fotografie und der Entwicklung von Abzügen in der schuleigenen Dunkelkammer
konzentrieren wir uns dabei vor allem auf die digitale Fotografie und die elektronische Bearbeitung von Fotografien mit dem frei zugänglichen Programm GIMP,
das sich die Jugendlichen legal und problemlos im Netz herunterladen können, um auch nach dem Kursbesuch selbstständig kreativ tätig zu bleiben. Thematisch reicht das Angebot dabei von Foto-Retusche und Optimierung über Cloning-Effekte und Inszenierung bis zu Makroaufnahmen und Streetfotografie. Die Kursergebnisse präsentieren wir schließlich im Rahmen der alljährlichenKunstausstellung und in den sogenannten Fototagebüchern der KursteilnehmerInnen. Zukünftig möchten wir im Rahmen des Kurses auch an Fotografiewettbewerben teilnehmen, um uns mit anderen Schulen zu messen.

Der Projektkurs findet momentan nicht statt.

Das „English Drama Project“ (Herr Schrempp)

Das „English Drama Project“ wurde 2007 als offene Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen. Im Schuljahr 2011/2012 wurde das „edp“ an das Schulcurriculum des Helmholtz-Gymnasiums angebunden. Als Projektkurs in Anlehnung ans das Fach Englisch nimmt es seither einen festen Platz im Fächerangebot der Qualifikationsphase ein.
Neben der Förderung der Englischkompetenz bietet der Kurs den Schülerinnen und Schülern ein besonderes Erfahrungs- und Lernangebot. Die Teilnehmer begegnen in Theorie und Praxis den wichtigsten Grundlagen des Theaterspielens. Neben der theoretischen Beschäftigung mit Dramaturgie und Inszenierung lernen die Schülerinnen und Schüler in theaterpädagogischen Übungen mit Körper und Stimme zu spielen und spontan zu improvisieren. Am Ende der gemeinsamen Arbeit in diesem Projektkurs steht die Inszenierung eines englischsprachigen Stückes.

Stücke

Die Stoffe und Themen der zuletzt inszenierten Stücke orientierten sich stark an der Lebenswirklichkeit der jugendlichen Teilnehmer. Es wurden coming-of-age Stücke aus der Feder zeitgenössischer Dramatiker wie Simon Stephens, Dennis Kelly und Mark Ravenhill inszeniert, in denen sich die Kursteilnehmer mit sich und der Welt auseinandersetzen konnten. Oft mischte die Schauspielgruppe ihr Spiel mit experimentelleren Inszenierungsformen wie dem Einsatz von Live-Musik, Videoinstallationen und Live-Kameras.

Teilnahme an Jugendtheaterfestivals

Einige der jüngeren Produktionen des „English Drama Project“ durften bei regionalen Teilnahme an Jugendtheaterfestivals einem breiteren Publikum präsentiert werden. Die Schauspielgruppe wurde für das letzte Schülertheatertreffen Ruhrpott des Schauspielhauses Bochum und zweimal für die beliebten Essener Schultheatertage ausgewählt. Die Teilnehmer durften dort ihre Produktionen zeigen, an Inszenierungsgesprächen teilnehmen und professionelle Schauspiel- und Regieworkshops besuchen.IMG_7099

 

Projektkurs Sport – Kooperative und individuelle Auseinandersetzung mit sportspezifischen Phänomenen

Der Projektkurs Sport bietet vielfältige Möglichkeiten, sich vertiefend mit sportspezifischen Themen auseinanderzusetzen. Der Projektkurs Sport am Helmholtz-Gymnasium setzt diese Idee um, indem ein vertieftes wissenschaftspropädeutisches Arbeiten an selbstgewählten sportthematischen Schwerpunkten ermöglicht wird. Das Referenzfach bildet das Unterrichtsfach Sport, wobei sich der Leistungskurs Sport mit seinen Anknüpfungsmöglichkeiten ideal anbietet, aber auch die Verknüpfungsmöglichkeiten darüber hinaus sind vielfältig. Die  eigene Sportbiografie in den Fokus zu nehmen ist für viele Schüler*innen ebenso spannend und gewinnbringend wie die Vielfalt der Sportlandschaft zu erkennen und reflektieren zu lernen. Die sportwissenschaftliche Untersuchung eigener Sportverletzungen sowie Rehabilitationsverläufe  sind dabei ebenso denkbar wie beispielsweise eine kritische Auseinandersetzung mit strukturell-gesellschaftlichen Problemen, die mit der Durchführung der Olympischen Spiele einhergehen. Anknüpfungspunkte liefern alle Inhaltsfelder sowie Bewegungsfelder und Sportbereiche des Faches.

Der Projektkurs Sport ist ein weiterer Baustein des Sportprofils am Helmholtz-Gymnasiums und richtet sich damit gleichermaßen an Leistungssportler wie sportbegeistere und sportinteressierte Schüler*innen. Im Rahmen des in Kompaktveranstaltungen angelegten Kurses setzen sich die Schüler*innen kooperativ, anwendungsorientiert und angeleitet selbstständig mit den selbstgewählten Schwerpunktthemen auseinander. Dabei steht nach einer gemeinsamen Explorationsphase die selbstständige Recherche und Planung sowie die adressatenbezogene Dokumentationen der Arbeitsergebnisse im Fokus. Begleitet durch individuelle Zwischenberatungen erfolgt eine eigenständige Produkterstellung, die am Ende des Kurses z.B. in Form einer Präsentation sowie einer Projektmappe vorgestellt wird, was implizit die Kompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens fördert. Neben der Mitarbeit in den Kompaktveranstaltungen sowie die Vorbereitung der individuellen Zwischenberatungen stellen diese Lernprodukte die wesentlichen Bausteine der Bewertung dar.