Jugend debattiert – Schulwettbewerb am Helmholtz-Gymnasium

Jugend debattiert – Schulwettbewerb am Helmholtz-Gymnasium

Thematische Polarisierung und demokratische Debattenkultur standen in der letzten Woche wieder im Fokus am Helmholtz-Gymnasium. In ein- bis zweitägigen Workshops konnten die Schülerinnen und Schüler der 8. – 11. Jahrgänge bei „Jugend debattiert“ zunächst ihre rhetorischen Fähigkeiten schulen, dabei nachvollziehen, warum sich gleichwohl sachliche wie kontroverse Debatten lohnen und gemeinsam über spannende, von ihnen selbst gewählte Themen debattieren. 

Am Freitag, 10.02.2023 fand dann das Schulfinale des Wettbewerbs statt. In drei Qualifikationsdebatten zur Streitfrage „Soll privates Silvesterfeuerwerk verboten werden?“, wägten die 8. und 9. Klässlerinnen und Klässler fundiert ab. Dazu musste einiges bedacht werden: Wie ist die aktuelle Lage in Deutschland? Wer regelt eigentlich Gesetze für solche Verbote? Was fällt alles darunter? Bekämpft ein Verbot überhaupt das Problem? Sollte man nicht selbst über seinen Silvesterabend bestimmen dürfen? Mit derlei grundsätzlichen Fragen im Kopf zeigten die zwölf Finalistinnen aus der Mittelstufe ihr Können im Debattieren, das sie sich in den vorangegangenen Wochen im Unterricht und im Workshop angeeignet hatten. Unter den kritischen Augen einer Jury aus Jugend-debattiert geschulten Lehrkräften und Schülerinnen und Schüler – mit besonderer Unterstützung unserer Kolleginnen Hanna Fabian, Kathrin Lübbert, Kathrin Decker-Zugehör und Janine Krein sowie unserem Q2-Schüler Benedikt Seifert – galt es, in 24 Minuten die besten Argumente am überzeugendsten vorzubringen.

In der Finaldebatte der Altersklasse I zeigten Kiana Klein, Nele Kunkel (beide aus der Klasse 8b) sowie Ida Jütte und Merle Winter (beide 9a) ihr Können und debattierten zur Streitfrage „Soll unsere Schule Regeln festlegen, wie sich Schülerinnen und Schüler im Unterricht zu kleiden haben?“ 

Dabei wurde deutlich, wie eine angemessene Debattenkultur auszusehen hat, bei der polarisierende Themen von allen Seiten ausgeleuchtet und betrachtet werden. Am Ende der Debatte konnte sich Nele Kunkel als Erstplatzierte vor Merle Winter durchsetzen.

Doch nicht nur die Mittelstufe befasste sich mit gesellschaftlich relevanten Fragen, sondern auch die Oberstufe. So hält nicht nur der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius eine Debatte über eine allgemeine Dienstpflicht für „wertvoll“, sondern auch die Teilnehmenden des Jugend-debattiert-Schulfinales zeigten in ihrer Finaldebatte zur Fragestellung „Soll in Deutschland eine soziale Pflichtzeit eingeführt werden?“, dass sich diesbezügliche Kontroversen lohnen und es stichhaltige Argumente zu diskutieren gibt. 

Hier präsentierten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in Form von Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Überzeugungskraft und vor allem Gesprächsfähigkeit eben genau das, was als Bewertungsgrundlage im Wettbewerb Jugend debattiert erwartet wird. In der Sek. II konnte sich am Ende Deon Aliu (Q1) als Erstplatzierter vor Lennard Löer (Q1) durchsetzen. 

Deon zeigte dabei vor allem in seiner Schlussrede, wie ein sachliches, überblickartiges und vor allem kriterienorientiert abwägendes Urteil aussehen kann. Lennard überzeugte an dieser Stelle mit seiner unglaublichen Eloquenz und seiner überzeugenden Art, die Argumente zu diskutieren.

Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten vertreten die Schule dann in der Regionalqualifikation am 27.02.2023 in der Region Düsseldorf II gegen andere Schulsiegerinnen und -sieger aus Essen, Mülheim und Duisburg. Für diesen Einsatz danken wir den Schülerinnen und Schüler bereits jetzt und drücken für die Debatten fest die Daumen!

Dies wäre alles nicht möglich, hätten sich nicht so viele interessierte Schülerinnen und Schüler für das Projekt Jugend debattiert eingesetzt und durch ihre Debattenbeiträge und die Hilfe in der Organisation (z.B. als Jury oder Ersatz) zu einem gelungenen Schulentscheid beigetragen. Wir bedanken uns aber auch bei allen Kolleginnen und Kollegen, die juriert haben und/oder die die Schülerinnen und Schüler im Unterricht an das Debattieren herangeführt und/oder die Schülerinnen und Schüler für die Debatten sowie die Workshops freigestellt haben. Zur Unterstützung ganz besonders beigetragen hat auch der Förderverein des Helmholtz Gymnasiums, der durch seine großzügige Unterstützung Geschenke für die Debattierenden und den Workshop ermöglichte. Besten Dank auch dafür!

Am Ende bleibt wie jedes Jahr, nicht nur das Staunen über die Redegewandtheit und die sachliche Auseinandersetzung unserer Schülerinnen und Schüler in den Debatten, sondern die Freude über viele gute Argumente und die gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung, die sich in diesem Wettbewerb alle Beteiligten entgegenbrachten.

Michael Fichtner und Annika Heek 

(Schulkoordination „Jugend debattiert“)