Stadtführung im Zeichen der Vielfalt und der eigenen Schulgeschichte

Stadtführung im Zeichen der Vielfalt und der eigenen Schulgeschichte

Stadtführung im Zeichen der Vielfalt und der eigenen Schulgeschichte

Am 29.08.2021 nahmen Kolleg:innen des Helmholtz-Gymnasiums an der Stadtführung „Come out, Essen! – 100 Jahre lesbisch-schwule Emanzipation in Essen“ in der Essener Innenstadt teil. 

Durchgeführt wurde die Stadtführung von Wolfgang Berude, welcher der Initiator der gleichnamigen Ausstellung ist, und sich seit mehr als 30 Jahren für die Gleichberechtigung von Homosexuellen engagiert und Experte für die lesbisch-schwule Geschichte im Ruhrgebiet ist. In dem knapp dreistündigen Stadtrundgang führte Herr Berude die interessierten Kolleg:innen zu den Plätzen und Orten in der Essener Innenstadt, an denen zum Beispiel in der NS-Zeit Homosexuelle diskriminiert und verfolgt wurden. Der Rundgang umfasste u.a. das Grillo-Theater, den Handelshof am Hauptbahnhof und das Lokal Schmitz, in dem in der Nazizeit regelmäßig Razzien stattfanden. 

Auch zur der über 150-jährigen Geschichte des Helmholtz-Gymnasiums wusste Herr Berude viel zu berichten. Insbesondere die Schicksale der Helmholtz-Abiturienten, Ernst Ellson und Max Rosenberger, bewegte die Teilnehmer:innen sehr. Die beiden Helmholtz-Schüler wurden in der NS-Zeit aufgrund ihres jüdischen Glaubens und ihrer Homosexualität (Verstoß nach Paragraph175) von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet. 

Für Max Rosenberger wird im Herbst 2021 eine Stolpersteinverlegung in der Michaelstraße in Essen erfolgen, an der auch Schüler:innen und Lehrer:innen des Helmholtz-Gymnasiums teilnehmen werden. Weiterhin ist eine weitere Kooperation mit Herrn Berude und der Arbeitsgruppe Vielfalt geplant. 

Wir danken Herrn Berude für den abwechslungsreichen Rundgang in der Essener Innenstadt, der vor allem durch seinen großen Wissensschatz und seine sehr kommunikative Art zu einem spannenden Erlebnis wurde. 

S. Badrani, F. Blanke und M. Fichtner 

(für die AG-Vielfalt am Helmholtz-Gymnasium Essen)

Lehrer:innen des Helmholtz-Gymnasiums vor der Gaststätte „Panoptikum“, an der sich vor gut 90 Jahren das „Eldorado“ befand. Das „Eldorado“ war ein beliebter Treffpunkt gleichgeschlechtlich liebender Menschen in Essen und musste 1933 mit dem Beginn der NS-Herrschaft schließen. Eine Gedenktafel an dem Gebäude erinnert an die Menschen, die durch die Nationalsozialisten ausgegrenzt und diskriminiert wurden.